Kurzbericht aus dem Bundestag #7

von Yannic Plumpe

Diese Woche ging es im politischen Berlin sehr turbulent zu. Am Mittwoch wurde ein drittes Gesetzes „zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ verabschiedet und im Vorfeld habe ich eine erste größere Demo im befriedeten Bezirk miterlebt. Von den Fenstern der Büros habe ich gesehen, wie Demonstranten, Gegendemonstranten und Polizei sich um den Bereich der Marschallbrücke formierten. Den ganzen Tag war es gar nicht so einfach durch diesen Bereich zu kommen, denn die Polizei kontrollierte in diesen Stunden streng die Zugangswege. Durch dieses strukturierende Element in dem Durcheinander, habe ich mich den ganzen Tag hindurch sehr sicher in den Liegenschaften des Bundestages gefühlt. Als ich jedoch erfuhr, dass sich unbefugte Personen Zutritt zum Reichstagsgebäude und speziell zum Gebäude in dem das Büro Höferlin liegt, verschaffen konnten, änderte sich meine Gefühlslage. Ich bin bis jetzt schockiert, dass so etwas - trotz der umfänglichen Sicherheitsmaßnahmen – möglich ist.

Eine erfreulichere Nachricht ist dagegen, dass ich in einer der Liegenschaften die Möglichkeit hatte, das erste Mal in meinem Leben mit einem Paternosteraufzug zu fahren. Im ersten Moment ist es ungewohnt und man ist sich unsicher, wann genau der beste Ausstiegszeitpunkt ist, aber es klappt dann auch ohne Paternosterführerschein ganz gut, wenn man entsprechend  unterwiesen wurde. Den Mythos, dass die Kabinen sich am oberen Ende der Anlage umdrehten und kopfüber wieder hinunterführen, kann ich nicht bestätigen.

Um zum Ende noch einen Ausblick auf die nächste Woche zu geben: In der nächsten Woche werde ich wieder über die inhaltliche Arbeit z.B. zu Uploadfiltern oder Verschlüsselung berichten. Da diese Debatte auch kontrovers im öffentlichen Diskurs rezipiert wurde, möchte ich ein wenig darüber berichte, wie dieses Thema die Fraktionen im Bundestag beschäftigt.