Kurzbericht aus dem Bundestag #1

von Yannic Plumpe

Meine erste Woche im Büro von Herrn Höferlin hatte diesmal 7 anstatt 5 Tage. Da ich am 1. Oktober mein Praktikum begann und dieser dieses Jahr auf einen Donnerstag fiel, schreibe ich nun quasi über die ersten 2 Wochen.

Der Anfang jedes Praktikums ist natürlich von den üblichen Formalien geprägt, wie bei jedem anderen Praktikum auch. Doch da ich für die nächsten 3 Monate in den Liegenschaften des Bundestages arbeiten werde, führte mich mein erster Weg direkt in die Ausweisstelle des Bundestages. Mir war vorher nicht wirklich bewusst, dass sich der Bundestag über mannigfaltige Liegenschaften erstreckt, die die ikonischen Gebäude wie den Reichstag oder das Paul-Löbe-Haus ergänzen. Dort bekam ich einen blauen Ausweis, der mich als Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten ausweist und ich wurde in Kürze über die Vorschriften unterrichtet. Mir wurde mitgeteilt, dass ich die nötigen Informationen zu meinem Hausausweis auch faxen könne. Mit meinen 25 Jahren habe ich bisher noch nie gefaxt, aber man lernt nie aus.

Eine meiner ersten Lektionen, die ich also von der deutschen Bundestagsverwaltung lernte, ist die Notwendigkeit eines Faxgeräts.

Es ging dann für mich weiter und praktischerweise befindet sich die Ausweisstelle direkt unter meinem neuen Arbeitsplatz, sodass ich nach einem Treppenlauf gleich mit meinem neuen Job loslegen konnte.

Herr Höferlins Fachgebiet sind unter anderem die Digitalthemen und so hatte ich in der ersten Woche auch gleich das Vergnügen mich mit aktuellen Themen wie Morphing und digitalen Datenverwaltungssystemen auseinanderzusetzen. Gefallen haben mir besonders die Fach- und Informationsgespräche, die ich im Auftrag von Herrn Höferlin mit Experten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet führen durfte. Die Arbeitsweise innerhalb des Abgeordnetenbüros erinnert mich dabei sehr stark an ein Startup. Ich durfte direkt eigenverantwortliche Aufgaben übernehmen und mich mit meinen Kompetenzen einbringen. Die kleinen Büros agieren dabei autark, sind aber sehr stark in die Fraktionsarbeit eingebunden.

Ab jetzt ist meine Zeit im Büro eingeteilt in sogenannte „Sitzungswochen“ und nicht Sitzungswochen. In der Zeit finden Arbeitskreise und Arbeitsgruppen auch hybrid statt. Da hat es mich natürlich gefreut, dass ich schon Mal in Persona mitkommen konnte und mir ein eigenes Bild von der Arbeit machen konnte. Um in den Besprechungsraum zu gelangen, durfte ich in dieser Woche das erste Mal das sogenannte „Unterirdisches Erschließungssystem“ kennenlernen. Dieses System speist sich aus verschiedenen Tunneln unterhalb der Liegenschaften des Bundestages. Eindrucksvoll in Erinnerung wird mir sicher „TUNNEL # 2“ bleiben. Dabei handelt es sich um einen Tunnel, der von der Künstlerin Gunda Foerster mit einer aufwendigen Lichtinstallation gestaltet wurde.

In der nächsten Woche werde ich an dieser Stelle wieder über weitere Eindrücke von meinem Praktikum aus dem Bundestag berichten.